Die IT-Minute


Veröffentlicht von MOS-Computer GbR am 16.02.2010

"Schnell" ist in der IT ein wirklich relativer Begriff.

 

Sicher haben auch Sie es schon (mehrfach) erlebt, das bei Computerproblemen jemand meinte "das haben wir schnell erledigt", oder Sie haben jemanden gefragt "können Sie das mal schnell in Ordnung bringen". Das Ergebnis war in aller Regel sicher nicht "schnell" (ausser es handelte sich wirklich um ein triviales Problem) - zumindest nicht so schnell, wie Sie es sich unter "schnell" ausgemalt hatten.

 

Zufall? Absicht? Sicher nicht!

 

Eher ist es so, das man sich in der IT leider viel zu oft verschätz und sich im Nachhinein Probleme als deutlich komplexer herrausstellen, als ursprünglich angenommen. Das Internet hilft einem heute (neben einem profunden Wissen) sicher bei diversen Problem oftmals weiter. Dennoch gibt es immer wieder Konstellationen, wo jeglicher Menschenverstand zum Scheitern verurteilt ist.

Dabei machen es einem die Hersteller von Hardware und insbesondere Software meist erst recht schwer! Neben Unzulänglichkeiten in deren Produkten (der Kunde ist schliesslich Beta-Tester; warum also ein Produkt erst ausgereift auf den Markt bringen - die Konkurrenz ist schliesslich schneller), sind es meist Kleinigkeiten, oder eher Selbstverständlichkeiten, die einen in die Verzweiflung treiben.

 

Bestes Beispiel hierfür sind z.B. Treiber. Man sollte ja nicht denken, das ein aktueller Treiber immer der Richtige wäre - weit gefehlt. Auch sollte man nicht glauben, das ein Produkt eine Funktion enthält, die auf einer Umverpackung beworben wird.

Sind Ihnen z.B. schon mal die kleinen Sternchen aufgefallen, die so etwas sagen wie "Funktion wird durch ein späteres Software-/Firmwareupdate nachgerüstet"? Haben Sie diese Funktion dann auch wirklich irgendwann erhalten? Oder wurde das Produkt heimlich, still und leise eingestampft und der Hersteller meinte nur, Sie müssen eine aktuelle Version erwerben?! Trösten Sie sich, damit stehen Sie sicher nicht alleine da.

 

Aber wie erklärt man das seinem Kunden, wenn man als Dienstleister selbst einmal in diese Falle gelaufen ist? Da ist guter Rat teuer.

 

Anderes Beispiel: Webformulare.

So liegt so einiger Software heute nur noch ein Aktivierungscode bei und erst nach Registrierung im Web erhält man den vollständigen Produktschlüssel (seines erworbenen Produkts!!). Dumm wenn Sie dann auf Probleme stossen wie "Geben Sie Name, Code und Mail ein" (auch Pflichtfelder genannt, alle weiteren Angaben optional) und nach drücken von Absenden sich nichts tut, Sie sogar nicht mal eine Fehlermeldung erhalten. Nach weiterem Ausprobieren stellt man dann fest, das man die optionalen Felder besser auch mal hätte ausfüllen sollen (die Datensammelwut schlägt schliesslich um sich) - siehe da, Sie erhalten plötzlich Ihren Code (der doch eigentlich dem gekauften Produkt schon beiligen sollte!!).

 

Sie sehen... "Schnell" ist wirklich ein sehr relativer Begriff und eine IT-Minute ist sehr dehnbar.

 

In aller Regel heissen 10 Minuten in IT-Minuten ca. eine Stunde in Realzeit und "werfen wir mal schnell einen Blick drauf" = "das kann schon etwas dauern".

Das ist kein böser Wille, das ist einfach so und schliesslich möchte man seine Arbeit ja gut machen (und dabei müssen eben auch Abhängigkeiten und verschiedene Situationen beachtet werden) und das kostet eben leider nun mal Zeit. Und Zeit bedeutet leider auch, das Kosten entstehen. Und vermutlich ist nichts so unplanbar wie ein "SCHNELL" in der IT.

 

Vielleicht sollten auch Sie manchmal in IT Minuten denken... Vielleicht werden einem aber auch irgendwann einmal keine Steine mehr in den Weg geworfen und es kommt die Zeit, wo wirklich alles so toll und unkompliziert läuft, wie es immer propagiert wird.

 

In diesem Sinne...

 

Ihre MOS-Computer GbR
 



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